Sonntag, 24. Februar 2013

Ein Kinderspiel: Skitour Rickhubel

Ich suchte mir eine Tour aus, die ich den Kindern zumuten konnte und kam auf den Rickhubel am Glaubenberg oberhalb Sarnen. Zusammen mit einer befreundeten Familie und einem Jungen aus der Nachbarschaft, der mit dem Snowboard kam, fuhren wir zum Langis. Von dort her mussten wir zu Fuss weiter bis auf die Passhöhe, vorbei an der Kaserne, was bei mir zwiespältige Erinnerungen weckte.
Auf der Glaubenbergstrasse
Silvan war voller Tatendrang, er lief links und rechts der Strasse. Auf der Passhöhe mussten wir links abzweigen, Silvan war rechts hoch über der Strasse.

Ich fragte mich, wie er da runterkommen will. Ich sah mich schon, wie ich hin herunterhieven musste. Aber weit gefehlt:

















Wir stiegen nun durch verschneite Föhrenwälder hoch, der Himmel war tiefblau, die Sonne schien in ihrer ganzen Pracht.
Nach dem Wald war eine erste Pause fällig. Währenddessen mussten wir feststellen, dass wir keinen Geheimtipp gefunden hatten. Kein Wunder: 500 Höhenmeter, keine steilen Hänge, leicht erreichbar. 

Nach der Pause lies Silvan nach. Wir motivierten ihn, noch bis zur nächsten Kurve zu gehen. Fabian hingegen fand, er wolle unbedingt auf den Gipfel. Er führte nun die Gruppe an, während ich mit dem Snowboarder die Schneeschuhspur wählte. Silvan lief hinten nach mit seiner Mutter.
Fabian führt die Gruppe an
Anstrengend, aber möglich: Mit dem Snowboard auf Tour

Nach und nach erreichten wir alle, auch Silvan, den Gipfel. Er wird wohl mit 8 Jahren einer der jüngsten Besteiger auf Skis sein. Es windete unangenehm, dafür war die Aussicht herrlich.
Fast geschafft: Kurz unter dem Gipfel
Geschafft!
Nun stand uns das Beste bevor: Die Abfahrt in herrlichem Pulverschnee. Ich fuhr voraus, unsere zwei Kinder sofort hinterher. Viel zu schnell waren wir bei einer Alphütte, wo wir die zweite ausgiebige Rast einlegten.
Pulver gut!
Auch snowboardtauglich
So machen Skitouren Spass!
Nach der Pause stand uns noch die Abfahrt durch den Wald bevor, die noch mit einigen fahrtechnischen Schwierigkeiten gespickt war. Allerdings wären diese nicht nötig gewesen, es hätte auch einen einfacheren Weg gegeben. Aber uns hat's Spass gemacht. Die Passstrasse war gut zu fahren, wir erreichten das Langis fast ohne Stockschübe. 
Glücklich und zufrieden tauchten wir wieder in den Nebel ein, was uns mehr erschüttern konnte.

Freitag, 15. Februar 2013

iPhone und LVS: Keine Freunde

Vor kurzem erreichte mich folgendes Mail von einem Kollegen:
"...Kurz unterhalb des Gipfels sehe ich eine Einfahrtsspur und ein relativgrosser Kegel einer frischen Schneebrettlawine.Da für uns nicht klar war, obdie Ausfahrtsspuren von diesem Fahrer stammten, hab ich mal den Lawinenkegelim Aufstieg abgesucht.Gerät Mammut Element:(Kegel ca 50m breit und 200mlang) Plötzlich nach ca.2Min. suchen empfange ich Signal von 1 Versch.Pers.entf.35m.Folge dem Pfeil. Irgendwo bei 30m schickt er mich 180° zurück.Die Entfernung geht bis auf 25m. Dann kein Signal mehr.(Alle anderen LVSGeräte sind ausgeschaltet) Wieder rauf und runter. Wieder vereinzelt bis 25mSignale und dann nichts mehr.Nehme ein anderes Gerät, Mammut Pulse. Dies zeigt mir plötzlich auch einePerson ca 50m entfernt an. Das stresst einem schon ein wenig, wenn du dieVermutung hast durch die Signale, dass da jemand sein könnte. Zwei andere Tüüreler kommen nach und teilen uns mit, dass sie denbetroffenen gesehen und er ihnen gesagt hat, dass er das Brett ausgelösthabe.Also kein Grund zur Unruhe. Für mich war das Rätsel aber nicht gelöst. Warum gibt mir div. Geräteverwirrende Signale. Ich rufe 1414 und erkläre die Situation und bitte um Rückruf von einemSpezialisten, zu meiner Unterstützung. Nach 10 Min . bekomme ich ein Fon von einem SAC Rettungsschef(FortiNiederer). Nach meiner Schilderung fragt er mich, ob ich Natel und oder iPhone bei mirhabe. Ich bejahe. Er erklärt mir, dass sie erst kürzlich eine Rettung org.hatten wegen der Vermutung eines Verschütteten. Es stellte sich dann heraus,dass der Suchende auch solche Geräte auf sich trug.Dadurch gab es diese Störungen.Bei der Abfahrt hab ich dann die anderen Geräte ausgeschaltet und allesnochmal minutiös abgesucht. Kein Signal mehr. Mir war bis jetzt nicht bekannt, dass vermutlich vor allem iPhone solcheStörquellen sind.Forti hat mir gesagt, dass in Retterkreisen dies Problem bekannt sei.Er hat mir aber auch empfohlen mit dem Produzenten dieser Geräte Kontaktaufzunehmen und die Problematik zu schildern..."
Dies ist in der Tat ein wenig verwirrend. Ich habe bei Mammut nachgefragt. Ihnen ist das Problem bekannt. Ich habe folgende Antwort erhalten:
"...Vielen Dank für die Nachricht. Ich werde diese sehr gerne unserem PM weiterleiten. Ich hatte bereits Kontakt mit ihm. Ihnen ist das Problem ebenfalls bekannt. Und es wird in der Zwischenzeit aktiv auf diese Problematik hingewiesen. Übrigens können nicht nur Handys, sondern jegliche magnetischen Gegenstände das Signal jedes LVS stören. Wobei gilt, desto empfindlicher das Gerät, je eher empfängt man auch Störsignale von anderen Geräten.
Moderne Handys könnten eigentlich "entstört" produziert werden, das würde die Hersteller jedoch viel Geld kosten, weshalb in absehbarer Zeit keine Besserung in Sicht ist.
Auf jeden Fall möchte ich mich an dieser Stelle bedanken, dass ihr die Community etwas aufrüttelt und sie für dieses Thema sensibilisiert..."
Die Probleme bestehen nicht nur, aber vorwiegend mit Smartphones und Handys. Aber auch andere magnetische Quellen können für Verwirrung sorgen.
Im Ernstfall sollte man sich also an folgendes halten:

  1. Sofort alarmieren
  2. Derjenige, der alarmiert, befindet sich abseits des Unfallplatzes
  3. Alle anderen schalten ihre Handys aus
  4. Gegenstände, die elektromagnetische Strahlen aussenden (Bsp. GPS) gehören in den Rucksack
Dies wird hoffentlich auch in die Ausbildung einfliessen und offiziell in J+S-Kursen erörtert. Beim SAC Homberg jedenfalls ist man sich jetzt der Problematik bewusst und wir werden das im Kurswesen berücksichtigen.
Dies ist nur eine erste kurze Zusammenfassung. Weitere Hinweise und Erfahrungen sind sehr erwünscht zur Ergänzung dieses Posts.

Sonntag, 3. Februar 2013

Skitouren mit Kindern

Geht das überhaupt, Skitouren mit Kindern? Ja, das geht, wenn man die eigenen Ambitionen zurückstellt. Da muss es kein Gipfel sein, ein schöner, langer Hang reicht auch. Fordern, aber nicht überfordern lautet die Devise. Wir haben mit unseren Jungs (8 und 9 1/2) schon ein paar kleine Touren unternommen. Wichtig ist, dass sie selber wollen. Da hilft es natürlich, wenn sie ohne Gepäck unterwegs sind. Um hoch zu gehen, braucht es ja bekanntlich eine spezielle Bindung. Hier haben wir zwei Möglichkeiten: Zum einen kann man einen alten Ski nehmen und darauf eine alte Tourenbindung montieren. So ist Fabian unterwegs, mit einer Silvretta 404, wie ich sie in meinen Anfangszeiten auch benutzt habe. Die andere Möglichkeit ist ein Einsatz für die normalen Pistenskis
von Secura fix. 
Secura fix-Einsatz für normale Pistenbindungen

Silvan, der mit einem solchen Einsatz auf Tour geht, kommt sehr gut zurecht.
Damit sie überhaupt aufwärts gehen können, brauchen sie natürlich auch Felle. Hier haben wir auch in unserer Schatzkiste gewühlt und noch alte Felle gefunden. Diese sind für die Kinderskis zu lang, was aber nichts macht. Den Rest befestigen wir mit einem Skiriemli, damit er nicht hinterher geschleift wird. 
Zu langes Fell befestigen
Das ist schon alles, was es für die ersten Gehversuche braucht. Der Rest kann von der üblichen Pistenausrüstung verwendet werden. Mehr Details gibt es im Novemberheft des Wandermagazins Schweiz (dauert halt noch ein Weilchen).
Mit der richtigen Ausrüstung haben Kinder auf Skitouren Spass