Freitag, 24. April 2015

Geissflue mit Variante

Nachdem wir letzten Herbst die Tour von der Salhöhe über die Geissflue bis Hauenstein und Trimbach unternommen haben, führte ich an diesem wunderbaren April-Sonntag eine Schar vom SAC Homberg auf einer leicht abgeänderten Route. Und wer meint, eine Wanderung zu führen, sei einfach: Ich musste feststellen, dass ich noch viel lernen!
Auf der Geissflue

Ich plante diese Tour so, dass wir mit Bahn und Bus hin- und zurückreisen mussten (die Hombergler sind generell eher aufs Auto fixiert). Das erste Hallo gab es dann in Aarau, als wir den Bus zur Salhöhe bestiegen: Am Steuer sass eine Club-Kollegin! Auf der Salhöhe entstiegen wir dem Bus und machten uns auf, nicht ohne vorher die beiden Nachzügler zu fragen, ob es auch ohne Kaffee geht. Denn bei den Senioren ist ein Leiter unten durch, wenn er nicht einen Kaffeehalt bieten kann. Nun denn, wir marschierten also los, hoch durch den Wald. Details zur Route findet ihr bei der Toure vom Herbst. Aber im Gegensatz zum Herbst beginnt nun alles zu spriessen, die Waldblumen wie Buschwindröschen und Schlüsselblumen blühten. Die Grenzverläufe sind hier auf der Geissflue verwirrend, ständig ist man wieder in einem anderen Kanton, zuerst Aargau, dann Solothurn, zum Teil noch Baselland.



Wir folgten der Route des Jurahöhenweges, unterwegs war dann auch die Mittagspause fällig. Auch hier musste ich noch lernen: Mach eine Checkliste zur Wahl des Pausenplatzes! Mein Vorschlag war nicht genehm. Man konnte zwar sitzen, aber es windete. Junge hätten einfach die Windjacke angezogen, aber Senioren... Wie ein Hund, der sich mehrmals um die Achse dreht, bevor er sich endlich hinlegt, suchten sie das perfekte Plätzlein. Und fanden es dann zum Glück.





Nach der Pause verabschiedeten sich dann schon bald zwei, die nach Rohr SO wollten. Wir verliessen kurz darauf den Jurahöhenweg. Steil führte der Weg hinab, nur um auf der anderen Hangseite genau so steil wieder anzusteigen. Und plötzlich standen wir vor einem Schloss!



Wir durchschritten den Gang und gelangten auf eine Terrasse, die einen grossartigen Ausblick auf das Aaretal bot. In der Ferne leuchtete der Alpenkranz in weiss. Das Schloss Wartenfels thront über Lostorf. Wer stilvoll heiraten oder sonst etwas feiern will, kann das Schloss, zu dem auch ein schöner französischer Garten gehört, mieten. 



Wir setzten unsere Wanderung fort, zuerst leider auf Asphalt, bald darauf aber wieder auf einem Feldweg. Die Kirschbäume standen in voller Blütenpracht, ebenso die Wiesen, die hier, an den steilen Hängen, noch sehr blumenreich sind. Bei Mahren schauten wir hoch zum Dottenberg: Es war interessant zu sehen, wie unterschiedlich weit die Vegetation war. Auf der Höhe des Dorfes, auf etwas 500 Meter, waren die Bäume schon weitgehend grün. Je höher man schaute, desto nackter waren sie. 



Noch einmal stiegen wir hoch in Wald, wo Bänke und Tische zu einer letzten Rast einluden. Bei einigen machte sich eine gewisse Müdigkeit bemerkbar. Währenddessen konnten wir den Vögeln lauschen. Da sangen die Amseln ihre wunderschönen Melodien, die Zilpzalpe zählten ihr Geld (zä-zä-zä-zä), Buchfinken markierten ihr Revier, und zwischendurch machten sich auch die Kohlmeisen bemerkbar. Jetzt ging es nur noch abwärts. Nach einer Waldstrasse bogen wir in einen schmalen Weg ein - Fabian spricht da von einem Singletrail - und konnten einen ersten Blick auf die Aare und Olten werfen. Beim Gehen raschelte es ständig, Eidechsen huschten davon. Vom Wald traten wir direkt auf die Strasse, der Wechsel von der Idylle zum hässlichen Moloch Verkehr war abrupt. Zum Glück verlief entlang der Aare ein abgetrennter Fussweg. Obwohl man das Gefühl hatte, gleich beim Bahnhof zu sein, zog sich die Strecke doch noch dahin. Aber schlussendlich konnten wir doch in den Zug steigen und unsere müden Glieder ausstrecken. Dies wäre im Auto nicht möglich gewesen.

Tourdaten

Strecke: Salhöhe - Geissfluegrat - Geissflue - Naturfreundehaus - Leutschenberg - Pt. 789 südwärts (kein Wegweiser) - Pt. 586 südöstlich steil hoch - Schloss Wartenfels - Mahren - Jeppensack - Chöpfli - Olten
Distanz: 16 km
Wanderzeit: 4 1/2 Stunden
Aufstieg: 500 Meter
Abstieg: 840 Meter
Einkehren: Salhöhe, Naturfreundehaus, Olten
(Das GPS hatte am Anfang Mühe, der Start war auf der Salhöhe)

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